
Seit Ende 2020 blinkt ein neuer Stern am GA-Himmel (Web + App). Google Analytics 4 Property. Damit hat Google die Welt der Webanalyse einmal mehr enorm aufgemischt, denn die neue Generation von Google Analytics bietet viele interessante Neuerungen und eine hohe Zukunftsfähigkeit. Das Tracking-Tool ist ein Muss für jeden Shopware 5 und Shopware 6 Betreiber, um besser zu verstehen, wie die Menschen mit ihrem Online-Shop interagieren und um den Erfolg zu messen.
Warum die neue Version so spannend ist, wo liegen die Unterschiede zu Google Analytics Universal und ob Sie bereits auf GA4 umsteigen sollten, erfahren Sie hier:
Was genau ist Google Analytics 4?
Mit GA4 rief Google laut eigener Aussage "The Future of Google Analytics" aus. Mitte Ende Oktober 2020 brachte der US-amerikanische Tech-Riese die Erweiterung seiner Serie im GA heraus. Zuvor war eine Beta-Version unter dem Namen "Analytics App + Web Property" nutzbar, die durch die neue Version erweitert wurde.
Google Analytics 4 stellt also tatsächlich eine neue Form der Reihe Google Analytics dar, die eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten schafft. Die neue Version ermöglicht ein plattformübergreifendes Tracking und außerdem viele weitere Features, die sich sowohl technisch als auch optisch deutlich vom gewohnten Universal Analytics abhebt. Von vielen Experten der Branche wird die neue Analytics-Version schon jetzt als die Zukunft angesehen, was ein teilweise revolutionären Änderungen liegt, die sich vor allem rund um die künstliche Intelligenz und das Machine Learning zeigen.
Google Analytics 4 Property vs. Universal Analytics
Im neuen und modernen Analytics Property ist ein klarer Trend weg vom klassischen Session-Tracking zu erkennen. Statt Sitzungen stehen Ereignisse und Nutzerverhalten im Vordergrund, was sich nicht nur in den aktuellen Reports zeigt.
Neuerungen und verbesserte Funktionen
Im Vergleich zu Universal Analytics bietet GA4 eine ganze Bandbreite von Neuerungen und neuen Features. Dabei steht vor allem der Nutzer und nicht unbedingt die Sitzungen im Fokus. Universal Analytics legt den Fokus hingegen eher auf Sitzungen.
Benutzeroberfläche und Analyse
Die Benutzeroberfläche ist bei der neuen Version von Google Analytics wird deutlich reduzierter, als das noch bei den Vorgängern der Fall war. Sie ist einfach und übersichtlich gehalten. Auf der Startseite ist ein Überblick der wichtigsten Daten zu sehen, der mit Karten und Links zu Detailbereichen abgerundet ist. Unter "Echtzeit" ist zudem eine Darstellung der wichtigsten Ereignisse in den letzten 30 Minuten zu sehen.
{Screenshot}
Bei Google Analytics 4 sind keine Datenansichten und Filter mehr vorhanden, dafür kann aber in den Berichten (Analyse) schnell und direkt gefiltert werden. Die Möglichkeiten für die Analyse sind deutlich umfangreicher, detaillierter und komplexer geworden.
{Screenshot}
Standardisierung und Datenschutz
Außerdem hat bei Google Analytics 4 die Standardisierung Einzug erhalten. Interaktionen, die als Standard angesehen werden, gibt es "out-of-the-box". Dazu zählen beispielsweise das Klicken mit der Maus und das Scrollen. Es können auch Standard-Ziele und auch individuelle Ziele aus Ereignissen aktiviert werden.
{Screenshot}
Durch die künstliche Intelligenz agiert GA4 datenschutzfreundlicher, als Universal Analytics. Auch das hat damit zu tun, dass sich bei der Messung eher auf die Nutzer konzentriert wird. Es wird ein geräteübergreifendes Tracking geschaffen, für das Google Daten nutzt. Diese müssen dann freigegeben werden, wenn User in ihrem Konto bei Google "personalisierte Werbung" zulassen. Google setzt insgesamt voll auf "Machine Learning". Dadurch sollen auch Informationen über die genutzten Geräte, den Zeitpunkt und den Interaktionstyp gesammelt werden. Dieses Verfahren wird "Modelling" genannt.
Conversions
Für Anwender von GA4 ergeben sich keine personalisierten Nutzerprofile. Stattdessen werden Statistiken über Nutzergruppen geschaffen. Ein Beispiel: Bei GA4 können Sie sehen, wo und wie ein User erstmals auf ein bestimmtes Unternehmen oder eine Marke gestoßen ist - also beispielsweise über eine Anzeige. Außerdem ist sichtbar, ob danach noch weitere Interaktionen folgten - etwa Einkäufe von Produkten oder die Installation einer App.
Auch im Zuge der Conversions wurden bei Google Analytics 4 Änderungen vollzogen, die die Version von Universal Analytics unterscheidet. Bis zu 30 Conversion-Ereignisse können erstellt werden, automatisch gemessen und detailliert ausgewertet werden - die Zuweisung der Conversion-Ereignisse funktioniert ganz einfach per Schieberegler.
Im Folgenden sind weitere wichtige Neuerungen zusammengefasst:
Plattformübergreifendes Tracking: Website und App können in ein und derselben Property getrackt werden.
Domainübergreifendes Tracking: Ein so genanntes Cross-Domain-Tracking ist nicht explizit eine Neuerung. Es ist allerdings sehr wohl neu, da dies ohne eine Anpassung des Codes und außerdem direkt im Analytics-Interface zu konfigurieren ist. Eine enorm schnelle und zudem einfache Handhabung.
Verbessertes User-Tracking: Bei Universal Analytics werden entweder eigene Nutzer-IDs hinterlegt, oder es wird sich auf das Tracking-Cookie verlassen. GA4 arbeitet hingegen nach dem Wasserfall-Prinzip: Wenn keine eigene User-ID übermittelt wird, dann werden automatisch Daten von Google Signals herangezogen. Wenn auch diese nicht zur Verfügung stehen, dann die Cookie- oder die Geräte-ID genutzt.
Automatisiertes Ereignis-Tracking: Viele Ereignisse können ohne Code-Anpassungen gemessen werden. Das ist beispielsweise bei Scroll-Events der Fall.
Funnel-Reports: Funnel Reports sind bei Google Analytics 4 nicht mehr nur für E-Commerce-Daten verfügbar. Stattdessen können sie individuell gefiltert und zusammengestellt werden.
Vorteile von Google Analytics 4
Die neue Version von Google Analytics bringt bezüglich der Universal Analytics einige Vorteile mit. Im Folgenden sind die beiden GA-Versionen - bezüglich der Vorteile der neuen Version - im Vergleich gegenübergestellt.
Machine Learning: Die neue Fahrrichtung geht bei der modernen Form der Google Analytics in Richtung künstliche Intelligenz und Machine Learning. Die Algorithmen dienen zu einer besseren Datenanalyse, wie dies bei Universal Analytics der Fall ist.
Datenschutz: Analytics Property stellt eine zukunftssichere Version im GA dar. Sie ermöglicht die Sammlung von Daten ohne Cookies und andere Identifier - was in den nächsten Jahren eine große Rolle spielen wird.
Data Control: Im GA4 erlaubt Google den Unternehmen Daten besser zu administrieren. Das zeigt sich vor allem bei der Aufbewahrung, der Sammlung, dem Löschen und dem Teilen von Daten.
Daten werden Anonymisiert: Bereits im Standard werden bei Google Analytics 4 IP-Adressen der Nutzer anonymisiert.
Modelling: Fehlende Daten werden im GA4 durch Modellierungsansätze beschafft.
Visualisierung: Das neue Analyse-Modul bietet zahlreiche neue Möglichkeiten der Visualisierung. Beispiele: Streudiagramme, Pivot-Tabellen und Trichter-Visualisierungen.
Data Streams: Bereits im Standard werden bei GA4 neben den Seitenaufrufen fünf weitere Ereignisse gemessen - beispielsweise bei Klicks und Scrolls auf externe Links.
Sollten Sie schon jetzt auf Google Analytics 4 umsteigen?
Die neuen Funktionen und die ausgereifte Technologie legen nahe, dass Google Analytics 4 Property tatsächlich die Zukunft im GA-Bereich darstellt. Die künstliche Intelligenz in Kombination mit Machine Learning ist in dieser Form eine kleine Revolution im Analytics-Sektor. Daher kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass GA4 auf Dauer Universal Analytics komplett ablösen wird. Sie sollten daher so schnell wie möglich auf die neue Version von Google Analytics umsteigen, da es Universal Analytics bald womöglich gar nicht mehr geben wird.
Ein zweites Ja für die obige Frage ist wegen des Faktors Daten zu setzen. Durch Google Analytics 4 können mehr Daten bezogen werden, als dies durch Universal Analytics möglich ist. Außerdem bestehen deutliche bessere Möglichkeiten in der Analyse und der Übersicht der Daten.
Noch ist auch bei den neuen Features von GA4 längst nicht alles Gold, was glänzt. Die neue Version kann und soll noch einige Fehler aufweisen und auch die Webmaster müssen erst lernen, mit dem neuen Tool umzugehen. Bis dahin ist abzuraten, komplett auf GA4 umzusatteln. Vielmehr sollten Sie neben dem neuen Tool auch Universal Analytics nutzen, um ideal von beiden Plattformen zu profitieren. Auf Dauer ist der Umstieg allerdings dann zu empfehlen.
Dabei können allerdings weitere Probleme auftreten. Der Umstieg auf GA4 kann nämlich mit einigen Hürden und außerdem mit viel Aufwand verbunden sein. Für diesen ist es äußerst ratsam, mit Tracking-Spezialisten zusammenzuarbeiten.
Für den Umstieg auf Google Analytics 4 benötigen Sie also einen starken Partner, der sich in der Branche und Szene auskennt und sie ideal unterstützen kann. Einen solchen vertrauensvollen und fachkundigen Partner stellt Loy dar. Die Digitalagentur kann Sie perfekt bei einer solchen Umsetzung und allen Schritten bei einem Umstieg auf GA4 unterstützen und beraten. Kontaktieren Sie uns!
Fazit
Ja, Google Analytics 4 hat die GA-Szene ordentlich durchgewirbelt und wird mit Sicherheit die Zukunft im Bereich Analytics darstellen. Die ausgearbeiteten und verbesserten Features und Neuerungen erscheinen zeitgemäß und sinnvoll in den nächsten Jahren. Noch ist zwar nicht jedes Detail ausgereift, es ist aber bereits zu Erkennen, dass an dem neuen Tool bald kein Weg mehr vorbeiführen wird.
Die künstliche Intelligenz ist vielleicht der wichtigste Faktor bei der neuen Version von Google Analytics, da diese in viele verschiedene Bereiche eingreift und viele Möglichkeiten und Chancen für Shop-Betreiber mit sich bringt.
Ein kompletter Umstieg sollte zwar noch nicht vollzogen werden, Sie sollten allerdings unbedingt mit einem starken Partner wie Loy zusammenarbeiten, um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen und schon jetzt auf das neue Tool zu setzen.